Verletzlichkeit zulassen – Teil 4

Wenn ich mich dafür entscheide, mein Herz zu öffnen und verletzbar zu werden, dann macht mich das beileibe nicht wehrlos. Denn ich kann trotzdem – und muss auch – meine eigenen Grenzen setzen und diese wenn nötig auch gegenüber anderen Menschen verteidigen.

Unser energetischer Raum

Jeder Mensch besitzt einen energetischen Raum, wir können es auch Aura nennen, der uns umgibt. Dieser Raum ist weit grösser, als wir annehmen. Er reicht mindestens acht Meter in die Höhe und acht Meter in die Tiefe, sowie auch in dem gleichen Ausmass horizontal nach allen Seiten. Wir berühren also weit mehr, als uns täglich bewusst ist und als wir mit unserem Auge wahrnehmen können. Doch wir spüren es. Kennst du dieses ungute Gefühl, wenn dir eine Person räumlich zu nahe kommt, und du zurückweichen musst, weil es sich einfach nicht gut anfühlt? Du hast keine rationale Erklärung dafür, das ist auch nicht nötig, denn deine Seele spürt die Bedrängung. Es muss durchaus nicht so sein, dass diese Person dich körperlich bedroht, sondern dies geschieht auf energetischer Ebene. Bildlich gesprochen streckt sie ihre «Saugnäpfe» aus, umklammert dich wie ein Tintenfisch und saugt dir dann deine schöne Energie ab. Das nimmst du unbewusst wahr, es fühlt sich nicht gut an, denn du gibst diese Energie ja nicht freiwillig ab, sondern es fühlt sich eher nach einem «Überfall» an. Was tun?

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Grenzen setzen

Ob die Person dir nun körperlich, emotional oder in einem Gespräch zu nahe kommt, spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass du dies als erstes bewusst wahrnimmst und als zweites dann deine Grenzen klar kommunizierst. Dies geschah bei mir kürzlich an einem Yoga-Retreat, als die Aufforderung kam, dass sich alle einen «Guten Morgen» wünschen und sich dabei umarmen. Eine Teilnehmerin war mir jedoch nicht sympathisch und energetisch auch nicht auf meinem Energielevel. Als dies Person auf mich zukam, hob ich meine Hände und sagte klar: «Nein, keine Umarmung». Sonst hätte sie ihre «Saugnäpfe» an mich geheftet und meine Energie abgezapft, die ich während dem Retreat so schön aufgebaut hatte. So kann man klare Grenzen setzen. Du kannst es aber auch verbal kommunizieren, indem du sagst: «Diese Frage ist mir zu persönlich, darauf antworte ich nicht» oder «ich fühle mich persönlich angegriffen, dieses Thema diskutiere ich nicht mit dir.» Was auch immer du fühlst, es wird das Richtige sein. Hinterfrage dich nicht. Vertraue und setze diese Grenzen. Du willst nicht wie eine Zapfsäule herumlaufen, an der sich alle bedienen können, die gerade zu wenig Energie haben, oder?

Grenzen verteidigen

Wenn du dein Herz öffnest, wirst du klarerweise mehr verletzlich. Dafür Grenzen zu setzen, um eben nicht ungewollt an andere Leute Energie zu verteilen, ist unabdingbar. Der nächste Schritt ist aber auch, dass du diese Grenzen verteidigst. Es ist gut möglich, dass du deine Aufforderung und deinen Wunsch nach mehr Raum mehrmals wiederholen muss, vor allem wenn das Muster mit immer der gleichen Person schon jahrelang, oder jahrzehntelang, gelebt wurde. Hier braucht es nicht nur viel Kraft und Mut, sondern auch viel Durchhaltevermögen von dir. Unvermeidlich stösst du die andere Person vor den Kopf. Sie wird sich wundern und aufbegehren. Klar, denn du hast ja die letzten Jahre immer als perfekte «Energiesäule» funktioniert. Die Person hat keinen Anlass, plötzlich darauf zu verzichten. Aber du schon. Denn du brauchst deinen eigenen Raum.

Der eigene Raum

Wenn du deinen eigenen Raum nicht leben kannst, dann wirst du stets im «Überlebensmodus» funktionieren. Unbewusst. Du wirst dich dann irgendwohin zurückziehen – sei es auch nur gedanklich in eine Fantasiewelt oder emotional, in dem deine Gefühle unterdrückst und deine eigentliche Liebe nicht mehr lebst. Du fühlst dich immer gestresst: entweder im Rückzugsmodus oder du erstarrst regelrecht (in deinen Gefühlen) und verschliesst dein Herz (wieder). So kannst du lediglich funktionieren, nicht aber richtig leben. Flucht und Erstarren sind keine Basis für ein glückliches Leben, in dem du dich selbst spürst und deinen eigenen Weg gehst. Willst du also etwas oder jemanden aus deinem Leben verbannen, das/der dir Energie raubt, dann beginne damit, dir einen eigenen Raum zu verschaffen, dann Grenzen zu setzen und diese zu verteidigen. Vielleicht reicht ein klares, wiederholtes «Nein», vielleicht braucht es aber auch grössere Schritte wie eine Freundschaft zu beenden, aus der gemeinsamen Wohnung mit dem Partner/Partnerin zu ziehen oder einen neuen Job anzunehmen. Was immer es ist: starte klein. Der erste Schritt ist der schwierigste. Dann werden die anderen Schritte folgen. Denke immer daran: du tust es für dich, für niemanden anderes, denn du bist die wichtigste Person in deinem Leben.

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