Verletzlichkeit zulassen – Teil 1

In unserer heutigen, digitalen Welt ist es «in», stark und erfolgreich zu sein. Oder zumindest wird es als erstrebenswert angesehen, dahin zu gelangen. Niemand zeigt sich gerne schwach oder noch schlimmer – gibt seine Misserfolge zu. Ist dir schon einmal aufgefallen, wie viele Leute in den sozialen Medien nur ihre Erfolge und ihre besten Seiten zeigen? Ferienfotos von tollen, weit entfernten Destinationen oder Siegesfotos nach einem erfolgreichen Rennen?

Selbstdarstellung

Als ich kürzlich an einem Yoga-Retreat teilnahm – an dem notabene alles bewusste Menschen beiwohnten – mussten wir uns eingangs alle vorstellen. Nach der Runde war ich echt frustriert, was andere alles können und schon erreicht haben, verglichen zu dem, was ich bei mir sah. Kennst du dieses Gefühl? Lange habe ich danach darüber nachgedacht und mich mit Fragen gepeinigt wie: Was habe ich bis heute erreicht in meinem Leben? Wie wertvoll ist meine Arbeit – falls überhaupt? Kurz bevor ich soweit war, mich selbst «fertig» zu machen, wies mich ein Kollege daraufhin: Hast du nicht bemerkt, dass alle nur von ihren Erfolgen erzählten? Das sind alles perfekte Selbst-Darsteller.

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Sich blenden lassen

Nein, das war mir nicht aufgefallen. Ich hatte mich einfach blenden lassen. Die Medien, allen voran unsere omnipräsenten sozialen Medien, suggerieren uns, wie perfekt wir sein sollten. Alle posten hier nur ihre Sonnenseiten und ihre lachenden Gesichter. Niemand postet sich, wenn er oder sie in Tränen aufgelöst nach einem Reinfall vor dem Spiegel steht und seinen Weg oder gar seine Person in Frage stellt.

Stark sein

Stark sein ist «in», schwach sein ist «out». Doch – ist es wirklich schwach, wenn ich meine Verletzlichkeit zulasse? Oder liegt nicht gerade darin die eigentliche Stärke einer Person, in dem sie ihr Herz öffnet und sich damit verletzbar macht? Hast du dir schon einmal überlegt, dass wenn du dein Herz verschliesst, um dich vor neuen Verletzungen zu schützen, du auch vieles andere so zuschliesst? Freude und Glück zu empfinden, herzhaft aus der Tiefe zu Lachen, bedingungslose Liebe annehmen zu können. Der Preis ist hoch, den du dafür bezahlst, vermeintlich geschützt zu sein. Bist du bereit, ihn zu bezahlen oder sehnst du dich nicht doch danach, dich selbst (wieder) zu hören und zu leben? Wenn du dir nicht sicher bist, wie du diese Frage beantworten kannst, dann frage dich: Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte? Und dann – tue es.

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