Wie viele Male pro Tag blickst du in den Spiegel? Schaust du dich von vorne an oder von der Seite? Lächelst du dir dabei zu, oder prüfst du dein Aussehen kritisch?
Social Media lügt
Meist unbewusst nimmst du die Bilder wahr, die tagtäglich über deinen Bildschirm flimmern. Auf deinem Smartphone, deinem Laptop oder auch auf den Werbeplakaten, die uns allgegenwärtig regelrecht verfolgen. Hast du die Menschen auf diesen Bildern schon einmal bewusst angeschaut und darüber nachgedacht? Sie haben nämlich alle etwas gemeinsam: Sie sehen perfekt aus. Durchtrainiert, strahlendes Lachen, weisse Zähne, glänzende Haare, Top-Figur. Natürlich wird dabei auch noch suggeriert, dass sie alle intelligent und äusserst erfolgreich sind, stets liebevoll mit ihrer Familie, anerkannt von ihren Freunden und immer mit genügend Zeit für ihre Hobbies und natürlich äusserst wohlhabend. Diese Menschen haben keine Sorgen. Ihr Leben ist perfekt. Aber solche Menschen gibt es kaum auf dieser Welt, denn die allermeisten Bilder sind «fake». Social Media lügt. Warum?
Bedürftige sind gute Konsumenten
Wenn ich mir meines Selbstwertes nicht bewusst bin und das Gefühl habe, ich müsse so aussehen wie die Menschen in der Werbung, dann fühle ich mich automatisch schlecht. Ich bin dann eine Bedürftige. Das heisst, ich fühle mich unvollkommen und muss etwas kaufen, damit ich mich schön finde. Vielleicht ein neues Kleidungsstück, neue Schminksachen (für Frauen…), ich mache die x-te Abmagerungskur, probiere das x-te Hobby aus, das gerade «in» ist, gönne mir schöne Ferien an einem «in»-Ferienort, kaufe mir womöglich auch noch das neuste Smartphone, das neuste Auto und vieles mehr. Doch damit werde ich nicht glücklicher – im Gegenteil. Ich bin bloss ein guter Konsument der Werbeindustrie. Deren Ziel ist damit erreicht, ihr Absatz gesichert. Willkommen in unserer aktuellen Konsumgesellschaft, in der es von Bedürftigen wimmelt. Wir wurden unbewusst so stark darauf getrimmt, dass wir gewisse Dinge regelrecht brauchen, um dazuzugehören. So wie ein Junkie seine Drogen. Ja, dieser Vergleich ist wohl etwas krass. Aber Hand aufs Herz – so weit davon entfernt sind wir nicht, oder?
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Vergleichen macht dich unglücklich
Vielleicht vergleichst du dich auch dauernd mit deiner Nachbarin, den Menschen auf der Strasse, im Bus, Zug, oder jetzt aktuell – im Freibad. Da siehst du die Körper der anderen Menschen ungeschminkt. Da lässt sich praktisch nichts verbergen. Doch sich mit anderen zu vergleichen ist der schnellste Weg, um dich garantiert unglücklich zu machen. Du weisst ja nicht, wie viel Zeit diese Person investiert – und Geld – damit sie so aussieht, wie du es dir erträumst. Das Aussehen ist auch nicht das Entscheidendste in deinem Leben – sondern deine Ausstrahlung. Hast du auch schon mal Menschen getroffen, die perfekt aussahen, jedoch nichts ausstrahlten – ausser einer Kühle und Unnahbarkeit? Du hast dich von diesen Menschen nicht angesprochen gefühlt, warum? Weil sie nicht authentisch sind. Weil sie nicht aus ihrem Herzen leben. Und weil sie sich selbst nicht wirklich mögen. Also hier ein guter Rat: vermeide den Vergleich – ausser du willst dich selbst unglücklich machen.
Ausstrahlung kommt aus deinem Innern
Wie weiter? Du kannst immer etwas verändern – oder sogar viel – in deinem Leben, wenn du dich dazu entschliesst, die Schöpferin deines Lebens zu werden. Ja, vielleicht kannst du nicht in ein paar Tagen so viele Kilos abnehmen, dass du unverzüglich deine Traumfigur erhältst. Aber es geht ja in erster Linie darum, dass du dich deines Wertes bewusst wirst. Den Wert, den du für diese Welt hast. Sobald du diesen Wert in dir selbst entdeckst und dann auch wertschätzt, wirst du zu einem ganz anderen Menschen. Du begreifst, dass es nicht wirklich auf dein aktuelles Aussehen ankommt, sondern darauf, ob du dich liebst, so wie du gerade eben heute unterwegs bist. Mit all deinen Schwächen und Mangeln. Mit all deinen Vorzügen und Qualitäten. Am besten zählst du dir jeden Abend vor dem Einschlafen – und jeden Morgen gleich beim Aufwachen – fünf Dinge auf, die du gut machst aus deiner Sicht. Zum Beispiel: du bist mitfühlend, du hast ein herzliches Lachen, du nimmst dir Zeit für deine Mitmenschen und gehst auf sie ein, du kümmerst dich um bedürftige Menschen. Egal was es ist, du wirst diese Dinge bereits in deinem Leben finden, da bin ich mir ganz sicher. Auch wenn du etwas suchen musst: verlagere deinen Fokus von dem, was dir fehlt zu dem, was du der Welt bereits – bewusst oder unbewusst – bietest. Dabei kommt es nicht darauf an, ob du mit deiner Qualität Geld verdienst oder nicht. Wichtig ist, dass dein Dienst an der Menschheit von Herzen kommt. Jeden Tag. Wer weiss schon, ob man mit einem ernstgemeinten, herzlichen Lächeln nicht jemand vor dem Selbstmord rettet?
How can I serve
Wenn du dir deiner (inneren) Werte bewusst bist, dann kannst du diese nämlich auch ins Aussen tragen. Ich frage mich jeden Tag: «how can I serve?». Das hat nichts mit dienen zu tun, wie wir es vielleicht in Erinnerung haben – von unserer religiösen Erziehung her oder von unseren Eltern. Nein, es geht darum, dass du dir erstens deiner Talente und Fähigkeiten bewusst wirst und zweitens sie dann auch zum Wohle der Menschen einsetzt. Das ist alles. Wenn du das begriffen hast, erkennst und lebst, wirst du nie mehr eine Bedürftige sein, die sich von der Werbung verführen lässt. Nein, du wirst in deiner Kraft bleiben, dir deines Wertes bewusst sein und aus deinem Herzen entscheiden, was dir wirklich gut tut und was nicht. Ist das nicht wundervoll?
Wir denken viel in einem Tag, mindestens 60’000 Gedanken. Der Grossteil davon sind die Gedanken vom Vortag. Doch deine Gedanken sind extrem wichtig. Mit ihnen steuerst du – bewusst oder unbewusst – dein Leben und damit auch deine Zukunft. Daher schauen wir uns deine Gedanken nächste Woche in diesem Blog zum Thema «Selbstwert – meine Gedanken» gemeinsam an.
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