Wut – Gegenüber dir selbst

Bist du ab und zu wütend? Über dich, über andere Menschen oder über das Leben generell? Wenn du diese Fragen mit «Nein» beantwortest, dann bist du entweder auf dem Weg zur Erleuchtung oder du belügst dich gerade.

Wut ist positiv

Grundsätzlich ist diese Emotion der Wut positiv, wenn du sie richtig anwendest, denn Wut hat viel Energie in sich. Wenn ich über jemanden oder etwas wütend bin, dann löst das in mir immer viel Energie aus – sobald ich diese Wut bewusst in mir wahrnehme. Dann kann ich sie transformieren in eine konstruktivere und positivere Emotion. Das kann dann sein, dass ich mir sage: «Denen zeige ich es jetzt» oder «Jetzt erst recht» oder «Das lasse ich mir nicht bieten». Natürlich sind das noch immer nicht lichtvolle Gedanken, doch nach der Wut kommt die Ehre und danach der Mut. Werde dir deiner Wut bewusst und danach lenkst du diese in eine Bahn, die für dich dienlicher ist als die aktuelle Situation. Wenn du dich dann dem Mut zuwendest, kann dieser dich sehr wohl sehr weit bringen und dich dabei unterstützen, deine Komfortzone zu verlassen.

Wut blockiert

Viele von uns – ich eingeschlossen – haben lange unterdrückte Wut, die in uns schlummert und nur darauf wartet, wieder erweckt zu werden. Wie das funktioniert? Ganz einfach. Und ganz unbewusst. Stell dir vor, dass du über jemanden wütend warst als Kind und diese Wut konntest du im Kindesalter nicht ausdrücken, im Gegenteil, du musstest sie unterdrücken, weil sie zu dem Zeitpunkt einfach nicht in dein Leben passte. Oder besser gesagt, von der Gesellschaft nicht toleriert worden wäre. Nehmen wir mein Beispiel: mein Vater starb, als ich 4 Jahre alt war. Ich habe ihm das nie verziehen, dass er mich so früh im Stich gelassen hatte. Ich fühlte mich alleine zurückgelassen in der Welt. Ich war wütend. Sehr wütend auf ihn, dass er mich einfach im Stich liess; in einer Familie, in der ich mich nicht richtig zugehörig fühlte und irgendwie fehl am Platz. Mein Vater war schon damals meine einzige Bezugsperson gewesen, der ich von ganzem Herzen vertraute. Das war mit einem Schlag aus. Doch in dieser Situation konnte ich mir – und dem Rest der Familie – das nicht zugeben. Alle waren traurig; ich war wütend innerlich. Rasch erkannte ich, dass ich diese Emotion nicht ausdrücken durfte. Ich musste traurig sein wie alle anderen Familienmitglieder auch, um noch in der Familie akzeptiert zu sein. Schliesslich war das damals überlebenswichtig. Mit 4 Jahren wäre ich nicht alleine überlebensfähig gewesen, daher musste ich mich dieser Gesellschaft beugen und mir sozusagen untreu werden. Das hatte für mich zwei Nachteile: erstens unterdrückte ich diese Wut und sie war über lange Jahre in meinem Unterbewusstsein, von wo aus sie mich blockierte in meinem Entwicklungsprozess zur höchsten Version meines Selbst und in meinem Selbstbewusstsein. Zweitens kreierte ich damit einen negativen Glaubenssatz, nämlich dass es nicht sicher ist, seine Gefühle auszudrücken, sonst riskiert man den «Rauswurf» aus der Familie.

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Wie blockiert dich deine Wut?

Deine Wut blockiert dich, wie oben erwähnt, in deinem Unterbewusstsein. Solange, wie du sie dir nicht bewusst wirst. Ich empfehle nicht, dass du jetzt deine ganzen Kindheitserinnerungen durchleuchten musst um zu schauen, wo du noch unaufgelöste Wut hast. Das wäre kontraproduktiv. Denn deine noch in dir vorhandene Wut wird in dir hochkommen, sobald die Zeit dafür reif ist, dass du diese dir noch einmal anschaust. In der Regel ist das in deinem Erwachsenenalter. Es kann sein – wie in meinem Fall mit meinem (zu) früh verstorbenen Vater – dass du dann diese innere, unaufgelöste Wut auf andere Männer projizierst. Das kann dein Partner, dein Vorgesetzter, ein Freund oder ein Mann auf der Strasse sein. Unbewusst hältst du diese Männer dann dafür verantwortlich, dass du dich «emotional alleine» fühlst. Damit meine ich, dass du nicht wirklich alleine bist, aber du fühlst dich alleine und im Stich gelassen. Das kann auch nur ein kleines Ereignis sein, wie zum Beispiel dass dein Partner vergisst, den Kehrichtsack nach draussen zu tragen. Dann explodierst du förmlich und herrscht ihn womöglich an, obwohl es sich dabei ja nur um eine Kleinigkeit handelte. Doch du assoziierst dieses Vorkommnis unbewusst mit einem Verlassenwerden aus deiner Kindheit. So kann dich Wut blockieren, das Leben zu geniessen, weil du dich über viele Kleinigkeiten ärgerst, anstelle ruhig und gelassen durchs Leben zu gehen.

Wut über dich selbst

Schliesslich – wenn du (und ich) ehrlich mit dir bist – wirst du dann wütend über dich selbst, wenn du bemerkst, dass «alte» Wut dich über Jahre oder sogar Jahrzehnte damit blockiert hast. Was kannst du dann tun? Du kannst dir dafür vergeben, dass du so lange gebraucht hast, um dieses negative Gedankenmuster zu erkennen. Wenn das mit der Vergebung nicht klappt, dann sage dir: Ich versuche, mir zu vergeben. Das leitet deine Energie bereits in eine positivere Richtung. Dann kannst du dir auch selbst gratulieren, dass du diese «alte» Wut aus deinen Kindertagen erkannt hast, obwohl sie sich all die Jahre erfolgreich vor dir versteckt hatte.

Loslassen

Das Loslassen der Wut über dich selbst ist nicht so einfach. Oder vielleicht doch, je nachdem wie fest du dich daran noch klammerst. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: du kannst die Wut bzw. das Ereignis aufschreiben und das Blatt Papier dann im Feuer verbrennen oder in der Toilette herunterspülen. Feuer und Wasser sind kräftige Elemente, die dich dabei unterstützen werden. Du kannst die Wut auch herausschreien – am besten in der freien Natur. Oder du kannst so lange auf ein Kissen hauen, bis es dir besser geht. Auf jeden Fall erlaube dir, deine Wut loszulassen und nicht mehr zu unterdrücken. Unsere Gesellschaft verlangt das zwar von uns – vor allem von uns Frauen – doch das darf dich nicht (mehr) kümmern. Deine «alte» Wut muss jetzt raus, denn sie wird dir in unserer Neuen Zeit, die anbricht, nicht mehr dienlich sein. Also lasse los. Lieber heute als morgen. Wenn du diese Zeilen liest, wirst du wissen, was du jetzt gerade loslassen darfst.

Was für ein Verhältnis hast du zu deinen Ex-Partnern/Partnerinnen? Bist du noch in gutem Kontakt mit ihnen oder kommt dir jedes Mal die Galle hoch, wenn du an ihn/sie denkst? Wir schauen uns das genauer an. Mehr darüber erfährst du nächste Woche in diesem Blog zum Thema «Deine Wut».

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