Die ganze Realität – Teil 1

Als ich mein Manuskript der Lektorin zur Überarbeitung übergebe, denke ich: „Jetzt bin ich fertig, am Ziel!“ Doch da habe ich mich gründlich geirrt.

Es folgen einige Meeting mit der Lektorin. Ich muss einige Szenen umformulieren und erklären, was ich damit meine. Ich bin erstaunt: Für mich ist meine Geschichte, die ich erzähle, logisch. Klar, denn sie hat mich ja auch in den letzten drei Jahren begleitet und geprägt. Ich erkenne: Sie ist ein Teil von mir geworden – und ich ein Teil von ihr. Die zusätzliche Arbeit der Lektorin hinterlässt in mir ein zwiespältiges Gefühl: Einerseits will ich einen perfekten Roman als mein Erstlingswerk abliefern. Andererseits kommen ungeplante Mehrkosten auf mich zu. Wie soll ich das alles finanzieren? Ich beschliesse, trotz meiner Ängste weiter zu machen – so wie das Sirina, meine Hauptfigur im Roman auch immer tut – und beginne, den 2. Band meiner Triologie zu schreiben. Ich muss einfach. Die Personen in mir drängen mich, ihnen Leben einzuhauchen, sie auf Papier zu bringen und ihre Lebensgeschichte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Ich entwickle mich (innerlich) zu einer richtigen Schriftstellerin – ein tolles Gefühl!

0 Antworten auf „Die ganze Realität – Teil 1“