Gehört werden – Teil 3

Es gibt sie wohl in jeder Familie, diese Menschen, die sich partout nicht helfen lassen wollen. Kennst auch du eine Person in deiner Familie, mit der du schon zig-Male gesprochen hast, um ihr zu helfen, aber deine Ratschläge und Ideen wurden einfach ignoriert? Du fühlst dich danach unverstanden – und auch ausgelaugt, denn du gibst sehr viel Energie in diese Situation und in diesen Menschen, da du ihm ja helfen willst. Doch alles, was zurück bleibt, ist eine innere Leere.

Innere Leere

Du gibst alles an Worten und Energie in diese Person, doch nichts geschieht. Das kann in dir das Gefühl auslösen, nicht gut genug zu sein. Du fragst dich – nicht nur in dieser Situation, sondern auch grundsätzlich – ob du überhaupt gut genug bist. Gut genug, um jemanden aus seiner Misere zu helfen, aber auch gut genug, um als Mensch zu bestehen. Wenn sich auch nach langer Zeit kein Erfolg deiner Worte einstellt, dann beginnen Selbstzweifel in dir zu wachsen. Diese können bald deinen ganzen Herzensraum einnehmen. Was folgt ist eine innere Leere, denn positive Gefühle haben jetzt keinen Platz mehr, oder nur noch beschränkt. Doch das hält dich nicht ab, weiter an diesen Menschen zu glauben, schliesslich gehört er ja deiner Familie an – und der Familie muss man helfen, so sagt es zumindest unsere Gesellschaft. Doch dafür zahlst du einen hohen Preis: Innere Leere und Frustration.

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Frustration

Wenn du einem dir nahestehenden Menschen helfen willst und er einfach nicht zuhört, dann kann das mit der Zeit sehr frustrierend sein. Nicht nach ein- oder zweimal, nicht nach ein paar Monaten vielleicht, aber mit Sicherheit nach mehreren Jahren. Du kannst sagen, was du willst, doch diese Person hört einfach nicht hin, sondern jammert und beklagt sich weiter über ihren Zustand und ihre Lebenssituation. Ich habe dies jahrzehntelang selbst erfahren mit meiner Mutter, nichts half. Keine deiner Worte kommen an, alles wird abgeblockt, denn diese Person will sich gar nicht helfen lassen. Obwohl du hier an deine Grenzen kommen kannst, weil du nicht aufgeben willst, ihr zu helfen, musst du trotz allem loslassen und eine Grenze ziehen – zu deinem Schutz.

Befreie dich

Nur weil dich eine Person ablehnt, weil sie dir nicht zuhören will, heisst das noch lange nicht, dass dich alle Menschen deiner Familie oder deines Umfeldes ablehnen. Für viele bist du vielleicht gerade der Rettungsanker, den sie heute brauchen. Besinne dich also auf dich und deine innere Stärke. Mache dich frei von der anderen Person und offen, den Menschen zu helfen, die deine Hilfe annehmen wollen und können. Befreie dich von dem Familienmitglied auf energetische Art, in dem du jeden Morgen visualisiert, wie du die dunklen Stränge, die diese Person zu dir gewoben hat, durchtrennst. Meist sind diese in unserer Nabelgegend verankert. Zerschneide die Stränge, jeden Tag aufs Neue, bist du wieder frei(er) atmen kannst. Und dann konzentriere deine Energie auf die Menschen, die dich hören wollen.

Nächste Woche spreche ich hier auf diesem Blog über das Dilemma der zwei Stimmen in meinem Kopf: Will ich mir Gehör verschaffen mit dem Risiko, andere vor den Kopf zu stossen oder bleibe ich lieber im Hintergrund und ärgere mich tagelang darüber?

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