Verzeihen heilt – Teil 3

Die Gründe, warum das Verzeihen in unserer Familie notwendig ist, liegen klar auf der Hand: Wir sind mit unserer Familie verbunden, ob wir es wollen oder nicht. Wir können zwar einem Familienmitglied systematisch aus dem Weg gehen, den Kontakt zu der Person abbrechen oder in ein anderes, weit entferntes Land ziehen. Doch es ist und bleibt dann immer noch unsere Mutter, unser Vater, unser Bruder, unsere Schwester, unser Onkel und so weiter. Oft wird gesagt: «Blut ist dicker als Wasser», was in unserer Gesellschaft bedeutet, dass man seinen Familienangehörigen eben helfen muss, auch wenn man die gleiche Hilfe Fremden schon lange verwehrt hätte.

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Ich sehe das ein wenig anders. Familie wird man nicht los, ob man will oder nicht. Familienmitglieder können einem zum Wahnsinn treiben, zum Psychologen oder rauben uns nachts den Schlaf. Doch sie sind auch unsere grössten und wertvollsten Entwicklungshelfer, gerade aus den oben aufgeführten Gründen. Sie zwingen uns – meist unbewusst – dazu, über uns selbst hinauszuwachsen, an uns selbst zu arbeiten oder einen mutigen Schritt nach vorne zu wagen. Ohne das schwierige Verhältnis zu meiner Mutter wäre ich heute nicht die Person, die ich bin und stünde nicht an dem Ort, an dem ich jetzt bin. Ja, ich bin ihr dankbar. Aber verzeihen? Hier wird es schwierig.

Was hindert dich aber daran, auch jemandem aus deiner Familie zu verzeihen? Kürzlich hörte ich einem Vortrag eines buddhistischen Mönchs zu der dafür plädierte, dass wir uns selbst nicht so wichtig nehmen, dafür die anderen umso mehr. Oft, wenn nicht immer, ist es nämlich unser Ego, das uns am Verzeihen hindert. Es will nicht verlieren, es will immer recht haben, damit es seine Daseinsberechtigung nicht verliert. Doch warum kann man nicht einfach auch einmal verzeihen und nicht auf sein Recht pochen? Was hast du schon zu riskieren – ausser einem schmollenden Ego?

Ich bin auf dem Weg des Verzeihens, Stück für Stück, Schritt für Schritt. Mal gelingt es mir besser, mal weniger. Doch das ist okay, denn der Weg ist das Ziel. Und jeder noch so kleine Erfolg fühlt sich wie ein Befreiungsschlag an – eine Befreiung von Altem, das mir ab jetzt nicht mehr dienlich ist.

Nächste Woche erzähle ich hier auf diesem Blog, was es mit dem Verzeihen in unserer Arbeitswelt auf sich hat.

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