Mut: Deine Meinung vertreten

Im ersten Teil des Blogs «Mut» habe ich meine Geschichte erzählt, wie ich kürzlich für mich eingestanden bin. Ich habe darauf hingewiesen, dass für sich einstehen ein Akt der Selbstliebe und Selbstwertschätzung darstellt. Heute gehe ich einen Schritt weiter und frage dich: Vertrittst du stets deine eigene Meinung? Bist du immer mutig und sagst, was du denkst? Oder hältst du dich (zu) oft mit deiner Meinung zurück aus Angst, jemanden vor den Kopf zu stossen?

Angst

Viele von uns behalten ihre Meinung für sich aus Angst. Ängste haben wir alle deren viele: Angst, nicht mehr geliebt zu werden, Geld zu verlieren, den Job zu verlieren, bestraft zu werden, verlassen zu werden, ausgestossen zu werden, ausgelacht zu werden – um hier nur einige davon zu nennen. Die Grundangst von uns Menschen ist, dass wir Angst vor dem Tod haben. Dazu geht auch die Angst einher, verlassen, verstossen und nicht geliebt zu werden. Früher, als die Menschen noch in der Wildnis lebten, war es lebensnotwendig, einem Stamm anzugehören. Einer Gemeinschaft, in die man eingebunden war. Diese Institution gab Schutz und Sicherheit vor den Gefahren der Wildnis, denn gemeinsam war man stärker als alleine. Dieses Verlangen und die Sehnsucht, dazuzugehören, haben wir über Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende mit uns genommen – sie wurde von Generation zu Generation überliefert. In unserer heutigen hoch technologisierten Zeit ist es jedoch nicht mehr unbedingt nötig, dass wir uns zu einer Gruppe zusammenschliessen, um überleben zu können. Der Mensch kann auch sehr gut alleine leben – und überleben. Ob dies gut ist für unsere Psyche, sei hier einmal dahingestellt. Doch klar ist – wir brauchen die anderen nicht zum Überleben. Warum also Angst haben vor deren Spott? Oder dass uns ein anderer Mensch ablehnt? Warum also stehst du nicht gleich zu deiner Meinung?

Meinungsfreiheit

In unserer (Schweizer) Bundesverfassung steht immer noch die Meinungsfreiheit. Das bedeutet, dass du deine Meinung frei kundtun darfst, ohne mit Konsequenzen zu rechnen – sofern deine Meinungsäusserung natürlich respektvoll und mit Anstand erfolgt. Dieses Privileg darfst du nicht vergessen, sondern darfst es ruhig in deinem Alltag anwenden. Sage deine Meinung. Stehe dazu. Auch wenn es andere Menschen in deinem Umfeld gibt, die nicht gleicher Meinung sind wie du. Denke immer daran, deine Angst dabei zu sterben, ist unbegründet und basiert oft aus überlieferten Ängsten von Generationen vor dir. Also darfst du dich das nächste Mal, wenn du Angst davor verspürst, deine Meinung kundzutun, ernsthaft fragen, was oder wer dich davon abhält.

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Selbsterschaffenes Hindernis

Wenn du dich dann also ehrlich fragst: «Warum stehe ich nicht zu meiner Meinung?», kommst du wahrscheinlich zum Schluss, dass du dir hier selbst ein Hindernis in den Weg stellst. Erinnere dich – deine Meinung zu vertreten ist ein Akt der Selbstliebe. Du zeigst dir, dass du dir selbst wichtig bist, dich wertschätzt und liebst. Nur, wenn du dir selbst diese Gefühle zugestehst, kannst du sie anderen auch von ganzem Herzen geben. Ist das nicht auch noch ein guter Grund, damit aufzuhören, dir selbst Hindernisse in den Weg zu stellen?

Keine Verurteilung

Wichtig ist auch, wenn du ein solch selbsterbautes Hindernis in dir bemerkst, dass du dich dafür nicht selbst verurteilst. Denn du gibst jeden Tag immer das Beste, so wie es eben heute gerade für dich möglich ist. Manchmal fehlt dir schlicht und einfach der Mut dazu, deine Meinung offen zu sagen und dazu zu stehen. Das kenne ich. Manchmal steht in dem Moment gerade (zu) viel auf dem Spiel – oder zumindest glaubt man, das dem so ist. Dann akzeptiere einfach deine jetzige Situation und deine Reaktion dazu, dass du darauf verzichtest, deine Meinung zu äussern aus Angst vor möglichen Konsequenzen. Dabei darfst du es aber nicht belassen. Grabe weiter in dir und analysiere für dich, warum du heute so handelst und was dich daran hindert, deine Meinung zu vertreten. Diese Analyse kann sehr hilfreich sein für dich und dir Einsicht in deine momentanen Glaubensmuster und Überzeugungen geben. Erkenntnis ist der erste Schritt, um in deinem Leben etwas zu verändern und etwas Neues zu wagen.

Nächste Woche in diesem Blog zum Thema «Mut»: Etwas Neues wagen.

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