Mitgefühl: In deiner Familie

In den letzten zwei Wochen habe ich darüber geschrieben, wie man Mitgefühl für sich selbst und für andere entwickelt. Mit «andere» meinte ich damit grundsätzlich alle Personen in unserem Umfeld. Jedoch lohnt es sich, eine ganz spezielle Gruppe daraus herauszunehmen und separat zu behandeln: Unsere Familie. Wie auch immer du zu deiner Familie stehst, ob du viel, wenig oder gar keinen Kontakt zu ihr oder einigen Familienmitgliedern pflegst, eines ist klar: Du wirst sie nicht los. Du bist mit dem Blut mit ihnen verbunden. Daher bist du auch energetisch mit ihnen verlinkt, ob du es willst oder nicht. Du kannst es abstreiten, verneinen oder verdrängen – doch die Energie ist und bleibt in deinem Energiefeld, in deiner Aura. Darum tust du gut daran, dich in Mitgefühl mit deiner Familie zu üben. Vor allem – und gerade – mit denjenigen Personen, zu denen du nicht ein sehr gutes Verhältnis pflegst. Das gibt dir Energie zurück, das befreit dich und lässt dich besser atmen. Ich weiss, wovon ich spreche.

Mitgefühl für meine Mutter

Bei mir persönlich ist es das «Mutterthema», das immer wieder präsent wurde (und ab und zu noch immer wird). Das Verhältnis zu meiner Mutter kann man als «eher kühl» beschreiben. Der Umstand, das sie seit etwas mehr als einem Jahr in einem Pflegeheim für Demenzkranke lebt, vereinfacht das Verhältnis nicht wirklich. Auf jeden Fall ist die Gelegenheit eines gegenseitigen Verstehens damit schon länger vom Tisch. Was nun? Wir sind miteinander energetisch verbunden, wie bereits erwähnt. Das kann ich nicht ändern. Doch ich kann meine Einstellung zu ihr und dieser Situation ändern. Daher versuche ich seit längerer Zeit, Mitgefühl für meine Mutter zu entwickeln. Ich tue das für mich, nicht für sie. Denn ich erhoffe und spüre so eine Entspannung des Ganzen – vor allem in meinem Herzen.

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Zu verstehen versuchen

Einfach ist es nicht, sie zu verstehen. Ihre Beweggründe nachzuvollziehen, warum sie sich in ihre Krankheit flüchtete und nichts mehr von der Umwelt wissen will. Dieser Zustand ist einfach, ja, das Leben reduziert sich auf wenige Quadratmeter eines Gebäudes, ohne grossen äusseren Einflüsse, eine – von aussen betrachtet eher monotone – Alltagsroutine wird dort gelebt. Trotz allem versuche ich, sie zu verstehen. Die Betonung liegt auf dem Wort «Versuch». Ob du es schliesslich schaffst, stets Mitgefühl für deine engsten Familienmitglieder zu entwickeln oder nicht, ist nicht alles entscheidend. Wichtig ist, dass du es versuchst. Darum frage ich mich immer einmal wieder: Warum hat meine Mutter sich dazu entschieden, vor der Realität zu flüchten? Warum will sie nicht an sich arbeiten und ihr Leben im Dämmerzustand zu Ende führen? Warum will sie keine Gefühle mehr fühlen? Dies sind für mich schwierige Fragen, auf die ich noch keine abschliessenden Antworten gefunden habe. Aber ich denke immer wieder einmal darüber nach.

Mitgefühl mit dir selbst

In solchen Situationen, gerade wenn es um deine Familie geht, ist es wichtig, dass du dich nicht selbst unter Druck setzt, sondern auch Mitgefühl mit dir selbst hast. Oft sind diese familiären Bedingungen schon über Jahre oder Jahrzehnte im Argen. Du kannst sie nicht in kurzer Zeit aufarbeiten und aus dem Weg räumen. Doch du kannst Schritt für Schritt daran arbeiten. Gib dir Zeit und lobe dich für jeden noch so kleinen Schritt an Mitgefühl, den du in einer verfahrenen und strapazierten Beziehung machen kannst.

Was dir Mitgefühl bringt

Vielleicht denkst du aber auch, dass es gar keinen Sinn ergibt, noch irgendwelche Energie in eine «aussichtslose» Beziehung zu stecken. Diesen Gedankengang kenne ich nur allzu gut. Doch ich kann dir versichern: Es lohnt sich. Denn du tust diese Arbeit für dich – nur für dich und für niemanden anderes. Indem du deinen Groll, deine Wut, deinen Hass oder was für negative Gefühle auch immer in dir noch vorhanden sind, loslässt, wird es dir leichter ums Herz. Du kannst freier atmen, unbeschwerter leben. Das kann dir Ansporn genug sein, Mitgefühl für eines deiner Familienmitglieder zu entwickeln. Ich weiss, diese Menschen sind die schwierigsten, weil sie uns am besten kennen und stets unsere wunden Punkte treffen. Doch – ich wiederhole mich – es lohnt sich für deinen eigenen Seelenfrieden, dich gerade hier in Mitgefühl zu üben. Was hast du schon dabei zu verlieren?

Nächste Woche in diesem Blog zum Thema «Mitgefühl»: Mitgefühl mit der Natur

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