Wenn man öffentlich etwas herausgibt – so wie ich mein Buch – ist das ein tolles Gefühl. Ich kann mein Innerstes zum Ausdruck bringen, sagen, was mir am Herzen liegt. Direkt und unverfälscht. Doch – wird es allen Leuten gefallen, was ich zu erzählen habe? Schliesslich ist meine Geschichte im Buch ein Spiegelbild meiner Seele. Der Autor bzw. ich als Autorin kehre mein Innerstes gegen aussen.
Ich atme tief durch, versuche meine Ängste loszuwerden, dass ich mit meinen Zeilen einige Leute vor den Kopf stossen werde. Doch es gelingt nicht. Die Angst vor Kritik bleibt an mir haften wie eine klebrige Masse. Was ich auch unternehme, es funktioniert nicht.
Also beschliesse ich, die Angst einfach anzunehmen. Das Wort «einfach» ist hier jedoch alles andere als einfach umzusetzen. Hinschauen, sich der Angst bewusstwerden, ist das eine. Aber sie annehmen? Mir eine Schwäche eingestehen? Eine schwierige Sache.

 

4 Antworten auf „Kritik – Teil 1“

  1. Eine Schwäche eingestehen ist Stärke.
    Lasse dich von Kritik die nahe beim Nörgeln liegt nicht niedermachen. Berechtigte Kritik nimm als etwas positives an. Mensch hat sich mit deinem Buch beschäftigt und es ernst genommen.

    1. Danke für deine Antwort. Klar, in jeder Kritik hat es ein Körnchen Wahrheit. Das nehme ich auch auf, damit ich mich weiter verbessern kann. Kritik, die in einem „Rundumschlag“ endet, finde ich dagegen schon sehr verletzend. Ich werde lernen, damit besser umgehen zu können. Wie heisst es so schön: Der Weg ist das Ziel…

  2. Es braucht Mut, um zu seinen Schwächen zu stehen und auch die Fähigkeit, sich selber wahrzunehmen, mit sich selber ehrlich zu sein. Also alles Fähigkeiten, die wiederum eine Stärke ausmachen.
    – Ängste gehören zum Mensch sein. Sie warnen uns und raten zur (Über)-Vorsicht. Wir sind soziale Wesen. In der Evolutionspsychologie geht man solchen Fragen nach und erklärt sich solche Ängste wie die Kritik von anderen so, mit der tieferen Angst des Ausschlusses aus der Gruppe. Das wäre früher für uns Menschen fatal gewesen. Wir könnten heute mit Ausschlüssen anders umgehen, da sie nicht mehr überlebensrelevant sind. Unser Verhalten jedoch hat sich noch nicht angepasst.

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